Hallo ihr, ich weiss nicht so recht, ob ihr mir helfen könnt und werde sicher auch viel aber.... hören, aber nun erstmal los.
Ich bin 30 Jahre alt, habe eine 11 jährige Tochter und bin schon immer alleinerziehend, habe mit Kind Schulabschluss, Ausbildung und Job gemeistert, alles kein Problem... In meiner Jugen litt ich unter Depressionen, etwa von 13 Jahren bis 17 oder so, war ein Jahr in stationärer Therapie und danach noch lange ambulant... Seit Jahren geht es mit gut, ausnahmslos...
Ich arbeite seit etwa einem Jahr im Schichtdienst, Vollzeit mit Wochenende, Nacht und Bereitschaftsdiensten, meine Tochter wechselt jetzt die Schule und soll in die weiterführenden gehen...
Nun, für mich zurzeit völlig grundlos, habe ich das Gefühl mitten in einer Depression zu stecken und frage mich nun, könnte das wohl auch ein Burn-Out sein? Oder ist das " nur" eine Depression? Kann man das so voneinander unterscheiden? Also, mal kurz zu meinen Symptomen, ich bin natürlich leicht reizbar (das allerdings schon immer), ich bin soooo müde, habe keinen Appetit, teilweise das Gefühl, ich würde die Trauer der ganzen Menschheit in mir tragen, muss aufpassen, dass ich nicht einfach so plötzlich losheule,ich bin so traurig, so unglaublich traurig, ich bin blass, habe aber nun auch nicht das Gefühl ständig schlafen zu müssen oder so...
Wenn ich unterwegs bin, kann ich mich teilweise vor Schwäche kaum auf den Beinen halten, selten habe ich auch diese widerliche Todessehnsucht... Im Auto einfach mit Vollgas gegen die Hausmauer und es ist vorbei und tut nicht mehr weh... Ist das Stress? Oder bin ich einfach depressiv? Ich hatte lange keinen Urlaub, seit Ostern glaub ich, habe jetzt drei Wochenenden diesen Monat gearbeitet und noch einen Kindergeburtstag organisiert... Das könnte ja ein Burn-out schon begründen denke ich, aber es ist nicht so, dass ich morgens nicht zur Arbeit will, ich gehe immer nich gerne hin...
Nun kommts, ich will nicht zum Arzt, wüsste auch nicht, wo ich das zeitlich uterbringen sollte und habe kein interesse an einer Gesprächtherapie oder so....
Ich habe mir Zoloft besorgt und wollte mich an selbsttherapie probieren... wenn es aber nun keine Depression ist, sondern doch BO, kann ich da viel falsch machen mit dem AD oder ist das dann auch ok? Wie unterscheidet man beides voneinander?
Danke schonmal
Anna
Hi Anna,
ich bin kein Psychotherapeut - und selbst wenn ich's wäre, dürfte ich via Internet keine Diagnosen stellen - aber mir scheint es eher so, als würde das eher in Richtung psychische Erschöpfung und Depression gehen als Burnout. Was es jetzt genau ist, kann dir aber letztlich nur ein Fachmensch sagen, das ist nur meine Meinung. Wenn du sagst, du weißt nicht, wie du einen Arztbesuch zeitlich unterbringen sollst, ist das für mich ein klarer Hinweis darauf, dass du dir zuviel aufgepackt hast. Wenn du schon keine Zeit für den Arzt hast, sieht es mit deinen notwendigen Entspannungs- und Erholungspausen wahrscheinlich schlimm aus. Du brauchst dringend eine Auszeit, damit du Zeit hast, dich um dich selbst zu kümmern!
Da du ja schon Erfahrungen mit Depression hast, weißt du, dass diese Geschichte ganz schön mit einem Schlitten fahren kann, und vor allem Suizidgedanken sind ein Alarmzeichen dafür, dass dir der Weg zum Arzt auf keinen Fall erspart bleibt. Selbstmedikation ist keine Lösung, die Ursachen für Depression und Erschöpfung müssen erkannt und systematisch angegangen werden. Dazu brauchst du unbedingt Hilfe, das schaffst du nicht allein. Zähne zusammenbeißen und durch funktioniert da nicht, das macht die Lage nur noch schlimmer. Auch wegen deiner Tochter, die dich braucht, musst du dir einfach die Zeit nehmen, da richtig dranzugehen.
Bitte, geh zum Arzt - die Wartezeiten für einen Psychotherapeuten können lang sein, aber eine vernünftige Medikation, Beratung und vielleicht eine Selbsthilfegruppe wären besser als eine Selbstbehandlung.
Hier ist noch ein Artikel über Burnout, der vielleicht hilft, ein bisschen klarer zu sehen:
http://www.burnout-syndrom-symptome.de/
Alles Gute!