Liebe Leute,
ich wende mich mit einem Anliegen an euch, weil meiner Familie und mir Dinge zugefügt wurden, die so unglaublich und menschenverachtend sind, dass ich damit nach außen gehen muss.
Ich bin von Beruf Sonderschullehrer, meine Frau ist Kinderpflegerin und arbeitet momentan halbtags.
So, nun zu meinem Fall.
Ich habe ab 2005 in Ingolstadt als Sonderschullehrer gearbeitet und bin 2006 als Beamter auf Probe übernommen worden. Von 2007-2008 und 2009-2011 war ich an dieser Schule mit echt schwierigen Schülern als mobile Reserve eingesetzt und bin in dieser Zeit krank geworden, d.h. bei mir hat sich im Laufe der Jahre ein schweres Burn-out eingeschlichen, das darin gipfelte, dass ich im Juni 2011 nicht mehr konnte und mich von Juli-Sept. 2011 in der Schönklinik in Starnberg (psychosomatische Klinik) stationär behandeln lassen musste. Und nun beginnt die eigentliche Geschichte bzw. das Unschöne: Ab 2006 war ich immer wieder länger wegen psychosomatischen Beschwerden länger krank, aber statt dass die Schulleitung mich qua ihrer Funktion mental unterstützte (Fürsorgepflicht des Staates gegenüber seinen Mitarbeitern), erhöhten sie den Druck auf mich und ließen mich auf mobile Reserve weiterarbeiten, mobile Reserve ist die Lehrertätigkeit, die am meisten belastend ist, weil man Unterricht nie richtig vorbereiten kann bzw. in der Früh meist nicht weiß, in welcher Klasse man eingesetzt wird). Außerdem erhöhten sie dadurch den Druck auf mich, indem sie mir meine Verbeamtung auf Lebenszeit immer wieder hinauszögerten bzw. mir auch sagten, ich solle mir doch besser einen neuen Job suchen, weil ich nicht geeignet bin (und das nach 10 Jahren im Schuldienst!). Nachdem die maximale Probezeit von 5 Jahren abgelaufen war (11. Sept. 2011) bekam ich den Entlassungsbescheid, d.h. ich stand auf der Straße, war noch in der Klinik, und als ich am 16.9.2011 als geheilt entlassen wurde, war ich arbeitslos und zunächst einmal fix und fertig. Ich habe mich jahrelang für den Staat aufgearbeitet und sollte dann plötzlich auf der Straße stehen? Und das mit damals noch 1 Kind und einer hochschwangeren Frau? Laura kam nämlich am 22.9.2011 auf die Welt. Ich habe mich damals aufgerafft und versucht, mit meinem Dienstherrn ins Gespräch zu kommen, aber die Beamten beharrten darauf, dass meine Probezeit als Beamter abgelaufen sei und ich mir eine neue Arbeit suchen soll, als Sonderschullehrer sei ich unfähig. Den genauen Schriftverkehr können Sie dann einsehen, wenn wir näher ins Gespräch kommen, aber v.a. die Telefonate mit den zuständigen Sachbearbeitern bei der Regierung waren zum Teil unappetlich, das können Sie mir glauben. Ich habe mich dann im November 2011 an die bayerische Sozialministerin gewandt, ihrer Referentin meinen Fall genau geschildert, diese gab die Unterlagen ans Sozialministerium weiter, ein Mitarbeiten des Ministeriums konnte mir aber nicht helfen, weil nicht zuständig. Aber wenigstens war der Mitarbeiter freundlich . Im November fing ich dann in Ingolstadt eine Stelle als Berufseinstiegsbegleiter an, am 1.3.2012 fing ich im Thüringen als Sonderschullehrer an. Die dortige Schulleiterin hatte trotz meines überstandenen Burnouts das Vertrauen in mich, dass ich die Arbeit dort bewältige. Gleich zu Beginn organisierte ich das bis dahin größte integrative Sportfest in Thüringen, welches am 4.5.2011 in Bad Langensalza stattfand. Dabei übernahm ich einen großen Teil der Vorbereitung, koordinierte, delegierte und moderierte das Programm. Ein Haufen Arbeit neben meiner eigentlichen Arbeit als Lehrer, obwohl ich doch eigentlich als Lehrer nicht geeignet bin. Die Arbeit dort macht mir Spass, ist aber natürlich kein Dauerzustand, weil die Wochenendpendlerei sehr aufwendig ist und ich meine Kinder nicht nur auf Bildern aufwachsen sehen will. Meine Frau ist nämlich schwer sehbehindert, ist froh um ihren Job als Kinderpflegerin hier (unbefristeter Vertrag) und will nicht mit runtergehen (was ich verstehen kann, weil schwer sehbehinderte Menschen ihre gewohnte Umgebung brauchen). Außerdem ist mein Vertrag dort nur befristet und relativ schlecht bezahlt, weil private Träger in Thüringen recht schlecht bezahlen. Also wenn ich in völlig ungewohnter Umgebung nach 2 Monaten ein Riesenevent mitorganisiere (und dannauch mein bayerischer Dialekt ) und sofort auch unterrichte, dann kann ich nicht so schlecht sein.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass beim Staat, sobald man etwas angeschlagen ist (wobei burn-out ein großes Angeschlagensein ist), man sofort getriezt bzw. gedisst wird (wie man heutzutage so sagt). Die Schulleiterin vom SFZ Ingolstadt, die meine Prüfungen abgenommen hat und mit der ich per du war, wollte plötzlich wieder das “Sie” (womit sie einem indirekt zeigt, was sie von einem hält), und ich wurde von ihr gemobbt (ein Beispiel: sie führte bei mir überdurchschnittlich viele Unterrichtsbesuche durch, im letzten Schuljahr alleine 3, und alle unangemeldet). Und sie gab mir immer das Gefühl, dass ich machen konnte was ich will, es wird von ihr schlecht beurteilt. Sie kam nie mit dem großen Vorschlaghammer, sondern schaffte es durch Bemerkungen. Unterrichtsbeurteilungen und überhaupt negative Beurteilung meiner Arbeit. Man hat einfach das Gefühl, in einer absoluten Unterlegenheitsposition zu sein, dabei will ich doch nur Kinder mit besonderem Förderbedarf unterrichten und keine Machtspielchen spielen, weil das meine Sache sowieso nicht ist. Wenn man einen Burnout-Prozess mitmacht, wird man ganz schnell noch kleiner und schlechter gemacht als man eh schon ist, am Ende war ich nicht mehr in der Lage meine Arbeit ordentlich zu machen (Pläne und U-Vorbereitung bzw. auch der Unterricht waren nicht mehr gut). Doch diese Tatsache wurde nicht berücksichtigt, die Frau Neumeyer scherte sich nicht darum bzw. wollte nicht sehen, dass ich krank geworden bin und ging mit mir um, als wäre ich total fit und arbeite einfach nur schlecht. Wenn ich absichtlich schlecht gearbeitet hätte, wäre so ein Verhalten seitens des Vorgesetzten zwar auch nicht zu tolerieren, aber immerhin noch zu verstehen. Sie kennt mich schließlich anders und hat mir eine gute Abschlussbeurteilung im Seminar gegeben (2,33). Aber der Oberhammer kommt jetzt noch Zum Schuljahr 2012/2013 wurden ja alle Studienreferendare, die heuer das 2. Staatsexamen für das Lehramt an Sonderschulen bestanden hatten (bis 3,5) eingestellt, d.h. sie wurden alle Beamte auf Probe. Auch wurden alle Wartenlisten leergeräumt, d.h. es befindet sich momentan kein Sonderschullehrer mehr auf dem Markt. Das Kultusministerium (KM) startete auf seiner Homepage sogar einen Aufruf, dass noch Sonderschullehrer gesucht würden. Darauf meldet ich mich bei der zuständigen Referentin bei der Regierung von Oberbayern. Ich schrieb ihr eine schriftliche E-Mail und rief dann sogar in der ersten Ferienwoche bei ihr an. Doch diese sagte mir knallhart, dass sie mich nicht einstellen darf, da ich laut meiner Beurteilung ungeeignet wäre für den Beruf des Sonderschullehrers. Da war ich zwar baff, auch verärgert, aber für mich war die Sache hiermit erledigt. Ich konnte mich nicht einmal an einer privaten Förderschule bewerben, weil private Schulen als Auflage von der Regierung erhielten, keine Lehrer privat einstellen zu können, bzw. sie könnten schon, doch dann müssten sie sie komplett selber bezahlen. Lehrer , die von einem privaten Träger angestellt werden, werden nämlich zum größten Teil von der Regierung bezahlt. Und nun kommt die Pointe 2 Tage vor Schulbeginn in Bayern (am 11.9.2012) rief mich eine Assistentin der Referentin an und fragte mich, ob ich nicht eine Stelle haben wolle. Ich war skeptisch und erzählte ihr von meinem Telefonat mit Ihrer Chefin in den Ferien und ob diese wisse, dass sie mich jetzt gerade anruft. Frau Seidel (so hieß die Dame) sagte, dass alles seine Richtigkeit habe und sie bot mir 3 Stellen an. Ich sagte daraufhin, dass ich noch eine Nacht Bedenkzeit bräuchte, aber wenn ich zusage würde ich die Stelle in Freising nehmen. Daraufhin gab sie mir die Telefonnummer des Rektors dieser Schule und wir verblieben so, dass ich wenn ich die Stelle nehme am nächsten Morgen bei dem Rektor anrufe und danach wieder sie kontaktiere. Am nächsten Morgen rief ich in Freising an und sagte dem Rektor, dass ich von der Regierung das Angebot erhalten hätte, dort zu arbeiten. Der Rektor sagte, er werde das sofort mit der Regierung abklären und mich dann umgehend zurückrufen. 10 Minuten später rief er zurück und sagte mir, dass ich nicht angestellt werden könne, was für mich ein weiterer Schlag ins Gesicht war. Daraufhin rief ich bei Frau Seidel wieder an und fragte sie in einem etwas forscheren Ton, was das denn solle und bat um eine Erklärung. Frau Seidel sagte mir nur, dass ich nicht angestellt werden könne, und außerdem seien alle Stellen jetzt besetzt (was ich mir nicht vorstellen kann). Ich wollte daraufhin mit ihrer Chefin verbunden werden, aber diese führte Vereidigungen durch und war erst so ab 10 Uhr wieder zu sprechen. Ich sagte, so lange kann ich nicht warten, weil ich selber gleich in den Unterricht müsse, und ich entgegnete weiterhin, dass ich eigentlich kein Bedürfnis mehr hätte, mit ihrer Chefin zu sprechen, aber sie könne mich ja auf meinem Handy anrufen. Ich nahm daraufhin für den 13. Und 14.9. Urlaub und beschloss, am 13.9. Nach Hause zu fahren. Meine Frau rief am 13.9. Bei der Referentin an und wollte ihrerseits eine Erklärung, bzw. sie verpasste ihr einen ordentlichen Einlauf. Diese war plötzlich ganz ruhig und versprach zurückzurufen, nachdem die Sache geklärt ist. Ich war noch auf dem Weg von Thüringen nach Ingolstadt, als die Dame bei meiner Frau anrief und dieser kurz mitteilte, dass ich nicht angestellt werden könne. Dabei sagte meine Frau beim ersten Gespräch noch zu ihr, sie solle doch mich auf dem Handy anrufen, weil es primär eigentlich mich beträfe. Bereits vorher beschloss ich, wenn die Geschichte so endet, an die Presse zu gehen (diesen Input bekam ich übrigens unabhängig voneinander von einigen Kollegen und Freunden bzw. Bekannten).
Wie gesagt, das Kernproblem in dieser Angelegenheit ist einfach das, dass ich in meiner Arbeit krank geworden bin und ich das Gefühl habe, dass mein Dienstherr nur darauf gewartet hat, und mich nicht übernehmen zu müssen. Dabei wäre es m.M nach ein Leichtes gewesen, mich an einer anderen Schule arbeiten zu lassen, wo die Schüler nicht ganz so schwierig sind bzw. mich auch vorher schon, bevor das Kind in den Brunnen fällt, mich in eine Klinik zu schicken (der Input für den Klinikaufenthalt kam nämlich von einer Kollegin und nicht von meiner Schulleiterin). Außerdem geht man als Dienstherr so nicht mit Menschen um, man geht grundsätzlich so nicht mit Menschen um, dass man Menschen, die bisher gerne ihre Arbeit gemacht haben mit Füßen tritt. Man hätte mir eine andere Beschäftigung anbieten können z.B., aber ich wurde vollkommen nach 12 Jahren Dienst im Regen stehen bzw. liegen gelassen. Und das macht mich sauer und hat mich dazu bewegt, mich an die Öffentlichkeit zu wenden, auch um mit der Geschichte zum einen abschließen zu können bzw. rehabilitiert zu werden, eine zweite Chance zu bekommen. Ich hoffe, dass ihr mir hier Anregungen gebt, weil das was passiert ist, nimmt v.a. meine Frau sehr mit. Diese ist schwer sehbehindert und hat momentan Probleme durchzuschlafen. Meine Frau hat auch der Staatskanzlei eine Mail geschickt mit der ganzen Geschichte, und im Namen vom Herrn Ministerpräsidenten leitete diese das mail an das Kultusministerium weiter. Die Antwortmail von der Staatskanzlei kam heute, den 17.9. Und deshalb hoffen wir, dass das KuMi in den nächsten zwei Wochen antworten wird, wobei ich denke, dass diese negativ ausfallen wird (weil es steht ja geschrieben dass ich ungeeignet bin, und genau diese Antwort werde ich bekommen).