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Meine Freundin hat Depressionen – wie soll ich mit ihr umgeh

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(@bettinchen)
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Themenstarter
 

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Freundin leidet unter Depressionen, ritzt sich, hat Selbstmordgedanken und Wahnvorstellungen. Ich bin ihre Vertraute. Mich ruft sie an, wenn es ihr wieder schlecht geht. Eigentlich müsste ich im Dauereinsatz sein. 24 Stunden.
Sie ist zwar bei einer Therapeutin, aber ihr erzählt sie nicht alles, weil sie nicht wieder in die Klinik will, weil sich sonst ihre Eltern Sorgen machen (sagt sie). Ich habe das Gefühl, dass ich das nicht mehr kann. Ich kann nicht mehr 24 Stunden für sie da sein. Mich belastet das Ganze auch. Aber ich habe Angst, dass sie sich was antut, wenn ich ihr das sage. Für sie bin ich ihre einzige Bezugsperson. Die einzige Person, der sie sich wirklich anvertrauen kann. Auch ihren Therapeuten Termin hat sie nur einmal in der Woche.
Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie ich damit umgehen soll und was ich jetzt tun kann.

 
Veröffentlicht : 18/09/2010 12:10 pm
(@patpat)
Beiträge: 11
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Verständnisvoll, aber keinesfalls so, dass sie sich noch mehr hineinsteigern kann. Auf keinen Fall solltest du etwas sagen, wie "Reiß doch mal zusammen", ich habe selbst endogene Depressionen und so etwas will man dann nicht hören. Beachten musst du, dass deine Freundin, wenn sie einen "depressiven Schub" hat, neben sich steht. Gib ihr das Gefühl, dass sie etwas wert ist und das Gefühl von Geborgenheit. Depressionen sollte man ernst nehmen, aber du solltest deinen Blick im Umgang mit ihr nicht darauf fixieren. In einem depressiven Schub steht man manchmal neben sich und schaut sich entsetzt dabei zu, wie blöd man sich gerade benimmt, obwohl man das doch eigentlich gar nicht will.

 
Veröffentlicht : 18/09/2010 12:25 pm
(@manuela27)
Beiträge: 9
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Ist ein Patient über Monate hinweg depressiv, belastet die Krankheit sicher auch Sie als Angehörigen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Grenzen Ihrer Belastbarkeit kennen und Ihre eigenen Interessen nicht aus den Augen verlieren. Tun Sie sich öfter etwas Gutes, pflegen Sie die Kontakte im Freundeskreis. Bauen Sie zu Ihrer Unterstützung ein Netzwerk von Freunden und Bekannten auf oder organisieren Sie sich auf andere Weise Hilfe. Sozialpsychiatrische Dienste und Tagesstätten für psychisch kranke Menschen bieten Hilfe, Beratung und Betreuung für Angehörige und ihre erkrankten Familienmitglieder."

 
Veröffentlicht : 18/09/2010 12:29 pm
(@angel)
Beiträge: 25
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Wenn keine andere Möglichkeit besteht, sollte man Antidepressiva einnehmen. Antidepressiva sind eine gute Möglichkeit, schwer depressiven Menschen zu helfen. Die Einnahme sollte unbedingt ärztlich überwacht werden und wenn möglich parallel zu einer Psychotherapie erfolgen.
Wie wirken Antidepressiva?
Warum diese Medikamente wirken, ist noch nicht genau bekannt. Sicher ist jedoch, daß sie die Signalübertragung der Nervenzellen im Gehirn verändern, so daß die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin besser bei der Übertragung der Nervenreize wirken können. Dies geschieht dadurch, daß sie die Wiederaufnahme der körpereigenen Moleküle hemmen oder Enzyme beim Abbau der auch Transmitter genannen Botenstoffe bremsen. Wahrscheinlich fördern Antidepressiva auch langfristig die Neubildung neuer Nervenzellen im Gehirn. Diese Neubildung ist bei Depressiven oft gehemmt. Sie spielt wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Krankheit.
Wie schnell schlagen Antidepressiva an?
Antidepressiva brauchen in der Regel mehrere Wochen, bis die volle Wirkung zum Tragen kommt. Zwar lassen sich bereits nach wenigen Tagen einige Effekte wie zum Beispiel ein gesteigerter Antrieb beobachten, bis die volle Wirkung einsetzt, können aber mehrere Wochen vergehen. Nach dieser Zeit verbessert sich erst grundsätzlich der Seelenzustand eines Patienten.

 
Veröffentlicht : 18/09/2010 12:33 pm
(@marianne)
Beiträge: 21
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Zuhören, sich Zeit nehmen, Bedingungsfrei akzeptieren, was und wie es von Depressiven dargestellt wird, auch wenn es dem eigenen Verständnis mitunter zuwider läuft; dem Betroffenen eine feste Bezugsperson sein. Die emotionale Zuwendung sollte an keinerlei Bedingungen oder Leistungen gebunden sein.
Nicht nur das depressive Verhalten wahrnehmen, sondern auch positive Verhaltensweisen und Äußerungen gezielt aufgreifen und verstärken und damit ihr/sein Vertrauen in eigene Fähigkeiten stärken.
Gut gemeinte, aber dann doch oberflächliche "Versprechungen" vermeiden, die den ratlosen Kranken eher verunsichern wie: "Das vergeht schon wieder" oder "Du musst Dich nur zusammenreißen".
Ein ausreichendes Maß an Aufgaben mit dem Betreffenden festlegen, das nicht in Überforderung, vor allem aber nicht in Unterforderung münden darf. Auch kleine Erfolge positiv bewerten und diese verstärken. Wichtig sind überschaubare und erreichbare Zwischenziele.
Trotz allem können typische Ermüdungserscheinungen oder Einwände auftreten, die Angehörige und Freunde in ihrer Beharrlichkeit entmutigen. Aussagen wie etwa "Ich kann/will nicht mehr" dürfen nicht als Widerstand oder Faulheit abgetan werden, denn Erschöpfung, Kraft- und Mutlosigkeit sind typische Anzeichen der Krankheit selbst.
Geduld aufbringen, wenn man den Betroffenen aufheitern oder ablenken möchte, zum Beispiel durch gemeinsame Aktivitäten. Aber auch Reizüberflutung vermeiden und daran denken, dass der Heilungsprozess langwierig ist.

 
Veröffentlicht : 19/09/2010 8:10 pm
(@juuune)
Beiträge: 4
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Frag Sie mal was sich an dieser Welt verändern müsste, damit es ihr besser geht... oft sind das Kleinigkeiten die die Menschen einfach nicht aussprechen wollen weil sie Angst haben...

 
Veröffentlicht : 01/10/2010 4:34 pm
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