Guten Morgen.
In meinem engen Bekanntenkreis ist der Mann an depressiven Episoden erkrankt. Seine Frau steht hinter ihm, was ich auch gut finde, dennoch leidet sie immer ganz besonders, wenn er eine Phase hat und muss dann immer sehr viel ertragen. Dies kostet imense Kraft und ich schaffe es auch nicht immer sie aufzufangen, daher habe ich ihr geraten sich selber auch Hilfe zu suchen. Sie schloss sich dann einer Selbsthilfegruppe für Angehörige an, in der Hoffnung dort etwas Unterstützung zu bekommen. Aber statt dessen bekam sie zu hören : Das ist nun mal so und da müssen wird durch, und als sie sogar erwähnte, dass sie selber schon an eine Trennung dachte, erntete sie nur unverständnis.
Ich bin erschüttert, denn wie viel Kraft wird von einem Angehörige erwartet und wo beginnt der Punkt an sich selbst zu denken?
Gruß
ignition
Guten Morgen.
Ich höre es immer wieder (und nicht nur in dem Bereich der Depressionen), dass von den Angehörigen erwartet wird, dass sie mit schier endloser Kraft für ihren Partner / ihre Kinder da sind. Viele der Selbsthilfegruppen sind da nicht die große Hilfe, da dort oftmals nur gejammert wird und man sich hinter her noch mieser fühlt. Wie viel Kraft kann erwartet werden? Also meiner Meinung nach nur so viel, das der Partner nicht selber zum Patienten wird, denn man darf nicht vergessen, dass der Partner ein Partner und kein Therapeut ist.
Gruß Bea
Hallo,
Ich finde schon, dass man seinem Partner in der Krankheit zur Seite steht, denn auch das gehört zum Thema Liebe und Beziehung. Auch das etwas mehr abverlangt und eventuell der Partner sich auch einschränken muss. Dennoch sehe ich es wie Bea. Wenn jemand wirklich erkrankt ist, benötigt diese Hilfe, aber die kann der Partner ihm nur geben, wenn er selber Fit und stark ist. Und wenn man selber nicht mehr kann und nicht mehr glücklich ist, dann sollte man auch das Recht haben über eine Trennung nachzudenken (unabhängig ob sie stattfindet oder nicht) und keiner hat das Recht das zu verurteilen
Gerda