Äußere und persönliche Stressauslöser bei der Arbeit – Teil 2

stress-arbeitsplatz © dzhafarov_eduard - FotoliaDepression und Stress am Arbeitsplatz sind leider keine Seltenheit. Wer das Problem vermeiden will oder nach einer Lösung sucht, sollte sich dessen bewusst sein, dass es sowohl Faktoren von außen als auch Druck von innen zu bekämpfen gilt. Persönliche und äußere Stressauslöser bei der Arbeit lassen sich identifizieren und verhindern oder lindern.

Persönliche Stressauslöser am Arbeitsplatz

Je nachdem, wo genau man arbeitet und welchen Job man ausübt, können die verschiedensten Faktoren stressauslösend sein. Es gibt jedoch nicht allzu viele Unterschiede. So sagten bei einer Umfrage durch die Arbeitsmanagement-Website Zeitblueten.com mehr als zwei Drittel der Befragten aus, sie stellten zu hohe Anforderungen an sich und erwarteten zu viel (Quelle: http://www.zeitblueten.com/news/stressausloeser-stressoren/). Für mehr als die Hälfte war es ein Stressfaktor, nicht Nein sagen zu können. Hier trifft ein äußerlicher Stressauslöser auf einen inneren Stressauslöser, denn Anforderungen von Dritten werden sang-und klanglos erfüllt.

Weitere persönliche Stressfaktoren:
– Angst vor dem Versagen / vor Fehlern (33 %)
– kein gutes Zeitmanagement (33 %)
– Perfektionismus (50 %)
– nicht ausreichende Durchsetzungskraft (22 %)

Oft gaben die befragten Personen an, sie sähen sich als Einzelkämpfer an und würden deshalb keine fremde Hilfe annehmen. Auch dieser Stressgrund läuft darauf hinaus, dass sich die Arbeitenden zu viel zumuten.

Interessanterweise fließen auch Stressfaktoren aus dem persönlichen Leben in die Arbeit ein. Manche sind sich dessen nicht bewusst, doch sie nehmen Probleme von zu Hause bzw. aus dem Alltag auf die Arbeit mit. Umgekehrt gelingt es ihnen nicht, den Job nach Feierabend oder im Urlaub zu vergessen. Betrachtet man zudem die Umfrageergebnisse zu den äußeren und inneren Stressauslösern am Arbeitsplatz, kristallisiert sich eins heraus: Die persönlichen Stressfaktoren belegen prozentual betrachtet die ersten drei Plätze. Das bedeutet, dass man theoretisch nur mehr an sich und seiner Einstellung arbeiten müsste, um sich im Job wohlzufühlen. Nicht das hohe Arbeitspensum, sondern der Umgang damit ist der Schlüsselfaktor für Stress am Arbeitsplatz.

Tipps zur Bewältigung von persönlichen Stressauslösern bei der Arbeit

Es ist nicht immer leicht, gegen Einflüsse von außen wie unliebsame Mitarbeiter, Probleme mit der Führungsetage oder ständige Erreichbarkeit zu kämpfen. Der Umgang mit Stressfaktoren der persönlichen Art hingegen verschafft auf Dauer Linderung. Es hilft, die Stressauslöser zu identifizieren und sich das eigene Fehlverhalten einzugestehen. Erkennung und Akzeptanz ist der erste Schritt zur Besserung. Das schriftliche Festhalten mag eine Hilfe sein, ebenso das Formulieren von neuen Mottos wie „Ich erlaube es mir, auch einmal Nein zu sagen“ oder „Fehler zu machen ist menschlich. Niemand ist perfekt“. Letztere kann man sich täglich morgens vor dem Spiegel vorsagen oder an einer sichtbaren Stelle anbringen. Was das Nein-Sagen angeht, sollten Arbeitstätige klärende Gespräche führen und ihre sozialen Fähigkeiten trainieren. Es ist wichtig, zwischen beruflicher Verantwortung und persönlichen Erwartungen zu trennen. Wer Aufgaben zu persönlich nimmt und seinen Selbstwert an Erfolg bei der Arbeit koppelt, entkommt dem Perfektionismus nur schwer. Eine bessere Organisation mag ebenfalls hilfreich sein, denn so mutet man sich nicht zu viel zu. Förderlich für die Stressbewältigung am Arbeitsplatz ist es darüber hinaus, loszulassen und aus der Endlosschleife an negativen Gedanken auszubrechen – beispielsweise durch Entspannung während der Mittagspause oder daheim.

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