Hallo.
Ich habe folgendes Problem, mit dem ich mich seit einiger Zeit im Kreis drehe.
Ich bin LKW-Fahrer und bin nur innerhalb Deutschlands unterwegs. Meine Frau und meine Kinder sehe ich wenn dann nur kurz oder an den Wochenenden, was mich sehr belastet. Seit einiger Zeit verrichte ich meine Arbeit mit immer mehr Unlust und habe auch gesundheitliche Problem wie Schlafstörungen, Gereiztheit, Schwinden und Konzentrationsstörungen. Alle Zeichen deuten so wie ich es sehe auf totale Erschöpfung hin. Ich traue mich aber nicht zum Arzt, aus Angst das er mich wegen dem Burn-Out-Syndrom für Berufsunfähig erklärt.
Wie gehe ich mit der Situation weiter um, kann mir da jemand helfen?
Hallo Knuddi.
Die Anzeichen die Du beschreibst, lesen sich ganz eindeutig wie die ersten Anzeichen von einem Erschöpfungszustand aus dem ein Burn-Out entstehen kann, wenn nichts unternommen wird. Dein Beruf ist ein sehr stressiger und kräftezehrender . Auf jeden Fall solltest Du einen Arzt aufsuchen und keine Angst, denn ein Burn-Out ist nicht unheilbar und erst recht kein Grund für eine Berufsunfähigkeit, da müssten dann weitere Faktoren mit einspielen. Und eine Berufsunfähigkeit kann der Hausarzt alleine nicht attestieren.
Dein nächste weg sollte auf jedem Fall zu deinem Arzt sein um sicher zu stellen, dass deine Symptome keine organischen Ursachen haben.
LG Jogibaer
Hallo,
Ich lese gerade den Beitrag hier und mich würde da einmal sehr interessieren, durch welche Methoden und Techniken der Arzt ein Burn-Out-Syndrom diagnostizieren kann und wer dann letztendlich die Entscheidung trifft, ob jemand seinen Beruf noch ausüben kann oder nicht. Außerdem würde ich gerne wissen, welche Wege ein Betroffener machen kann um seinen Job nicht zu gefährden bzw wieder vollkommen arbeitsfähig zu werden?
Lieben Gruß Leonie
Hallo Leonie,
Ein Burn-Out hat viele kleine Signale. So gehören zum Beispiel chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit ebenso dazu wie Schlafstörungen, Essprobleme oder auch die Unfähigkeit sich über Dinge zu freuen. Der Betroffene steht meist unter einer Dauerbelastung die nicht immer negativ sein muss. Die Anfänge des Burn-Out sind ähnlich derer, dass man einfach nur mal einen „ toten Punkt „ hat oder einfach nur einen kleinen Depri. Von einem richtigen Burn-Out spricht man, wenn es mit Mühe und Not gerade noch zu schaffen ist, den Alltag ( vor allem die beruflichen Anforderungen ) zu meistern, aber mehr nicht zu schaffen ist. Der Arzt wird meist erst aufgesucht, wenn der Betroffene gar nicht mehr auf die Beine kommt, oder es schon zu Probleme auf der Arbeit gekommen ist. Der Arzt versucht dann in erster Linie den Betroffene aus dem Stress der Arbeit für eine bestimmte Zeit herauszunehmen ( Krankschreibung ), parallel dazu werden mithilfe von Untersuchungen organische Probleme ausgeschlossen und eine Behandlung dann darauf abgestimmt. Diese Behandlung kann von einfachen leichten Medikamenten und Gesprächtherapien bis hin zu einer stationären Therapie gehen. In den meisten Fällen ist eine Rückkehr in den Beruf dann ohne Einschränkungen wieder möglich.
Gruß Acvini
Hi,
da ein Burn-Out-Syndrom wie schon erwähnt meist recht spät erkannt wird, kann sich die Behandlung länger hinziehen, gerade eine stationäre Therapie ist nicht selten mit einer Zeit von 6 Wochen einzuplanen, und danach wird gerne auch noch eine gewisse Zeit in einer Tagesklinik empfohlen. Danach kann mithilfe eines von der Krankenkasse unterstützten Verfahren eine schrittweise Wiedereingliederung in den Beruf erfolgen.
Es gibt bestimmte Berufe ( z.B. Berufskraftfahrer ), in denen ein Vertrauens- oder Betriebsarzt einer Berufsrückkehr zustimmen muss. In nur ganz wenigen Fällen ist eine Rückkehr in den Beruf nicht mehr möglich.
Gruß