Hallo.
Ich habe ein riesengroßes Problem. Ich bin 22 Jahre alt und vor 7 Wochen zum ersten Mal Mutter geworden. Mein Sohn wird teilweise gestillt und bekommt nachmittasg 1 x Pre-Nahrung und ist gesund, ebenso verlief die Entbindung ohne größere Probleme. Die ersten Wochen ging alles gut, aber vor gut 2 Wochen fing er Abends plötzlich an zu schreien und lies sich nicht beruhigen. Dies habe ich nun jeden Tag und ich bin fix und alle. Tagsüber komme ich wegen der Aufgaben zu Hause nicht zur Ruhe und dann Abends das stundenlange Geschrei. Mein Mann,der morgens früh um 3 Uhr aufstehen muss ist schon genervt und wir streiten uns deswegen auch. Der Arzt meint das würde sich mit dem Kind wieder legen ich hätte halt ein Schreikind und müsste durchhalten
Ich hoffe ich finde hier etwas Unterstützung und evt einen Rat damit ich wieder fitter werde. Medikamente kann ich ja nicht nehmen.
Bitte ich kann einfach nicht mehr und zweifel schon an meinen Fähigkeiten.
Gruß und Danke Nadine
Hallo Nadine,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn. Und vorweg möchte ich Dir sagen, dass Du nicht daran schuld bist, das der Kleine schreit. So wie Du die Problematiken schilderst kommen bei Euch 2 Dinge zusammen.
1.Scheinst Du in deiner neuen Rolle als Mutter an deine Kraftreserven gestoßen zu sein. Das Stillen und die damit verbundenen unruhigen und kurzen Nächte zehren an den Kräften.
2.Klingt das Schreiverhalten des Kleinen nicht nach Schreibaby sondern eher nach Koliken , also Bauchschmerzen, die der Kleine durch die Umstellung hat.
Du hast also 2 Baustellen die auch noch beide zusammen hängen. Deine Unruhe und auch Erschöpfung übertragen sich auf den Kleinen und das führt dazu das er unruhiger wird und seine Koliken stärker werden, was wiederum Dich unruhiger macht.
Wegen des Stillens kannst du kaum Medikamente nehmen, dennoch kann ich dir empfehlen, dass du mehrfach am Tag dir einen Tee gönnst, gerne mit Fenchel oder noch besser Fenchel und Kümmel. Die magenberuhigende Wirkung geht in die Muttermilch über und somit bekommt auch dein Kind etwas davon ab.
Wenn Dein Kleiner schläft, dann lege Du dich auch hin und schlafe etwas oder lese ein paar entspannende Zeilen. Der Haushalt ist zweitrangig, da kann Dein Mann dann mal Staubsaugen oder die Wäsche aufhängen und es ist auch nicht schlimm, wenn es nicht jeden Tag das super tolle 3 Gänge-Menü gibt. Und da Dein Kleiner ja eh Nachmittags die Flasche bekommt, dann lass das Deinen Mann oder die Oma mache und gehe einfach mal ohne Kind raus. Diese Zeit wird Dir gut tun und Kraft geben.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg
Herzenswärme
Hallo Herzenswärme.
Vielen dank für die lieben Worte. Ich zweifel wirklich an meiner Fähigkeit, denn eine gute Mutter muss doch ihr eigenes Kind beruhigen können. Ich werde versuchen Deine Ratschläge zu beherzigen auch wenn es sicher nicht einfach sein wird, aber mal sehen evt helfen sie mir ja ein wenig.
Hat aber evt auch jemand einen Ratschlag was diese Koliken beim Kleinen angeht? Woher kommen sie und wie kann ich ihm helfen ? Mein Mann sagt ich soll ihn schreien lassen, aber das schaffe ich nicht. Bin für alles Dankbar denn ich weiß nicht was schlimmer ist, sein Schreien oder nichts tun zu können, oder bin ich evt wirklich keine gute Mutter?
Hallo Nadine.
Als erfahrene Frau kann ich nur bestätigen, was Herzenswärme schon sagte. Sie sollten sich in erster Linie um sich selber und ihr Kind kümmern. Früher wurden jede junge Mutter für eine längere Zeit im Bett gehalten, daher auch der Begriff Wöchnerin, das lag auch mit daran, dass die Entbindungen zum Teil auch anstrengender und etwas risikoreicher waren als Heute. Heute gehen die Frauen viel zu schnell wieder in den Alltag über und es gilt als schwach, wenn um Hilfe gebeten wird.
Was Ihre Frage wegen der Koliken angeht, so gibt es da ein paar kleine Hilfsmittel. Als erstes sollten Sie versuchen die Still – und Flaschen – Mahlzeiten in einer ruhigen Umgebung zu geben. Je mehr Unruhe herrscht, desto mehr Luft wird geschluckt, welches die Ursache für diese Koliken sind. Auch der sogenannte Fliegergriff oder eine entspannende Bauchmassage verhelfen dazu, das die Luft aus dem Bauch entweicht. Als medikamentöse Unterstützung gibt es in den Apotheken Tropfen oder Säfte ( z.B. Sab Simplex oder Lefax-Enzym ), die vor der Mahlzeit mit dem Löffel gegeben werden können oder direkt in die Flasche getan werden. Sie wirken rein mechanisch und neutralisieren die Luftbläschen und es gibt die rezeptfrei in der Apotheke
Das hätte Ihnen auch ihr Kinderarzt sagen können und ich finde es traurig, dass er sie so im Regen hat stehen lassen, Sie sollten eine Wechsel des Arztes überdenken. Desweiteren würde ich an Ihrer Stelle den Kontakt zu einer Stillgruppe suchen, bei der sind sie mit Ihren Sorgen nicht alleine und bekommen dort auch Unterstützung von einer Hebamme.
Und zu ihrer Beruhigung. Sie sind eine gute Mutter, denn Sie lieben Ihr Kind. Die Koliken sind in einigen Wochen vorbei.
Lieben Gruß und viel Kraft und Freude
Rita