Hallo zusammen,
ich fange mal von ganz vorne an und versuche möglichst viele Informationen anzugeben.
Ich bin gelernter Informationselektroniker und durch einen zufall vor 3 Jahren in die Metallbrange gerutscht.
Ein bis dato völlig unbekanntes Berufsbild.
Ich fing in einem Betrieb mit 20 Mitarbeitern in der Qualitätssicherung an.
Dort habe ich die erzeugten Produkte auf Maßhaltigkeit überprüft.
Durch einen weiteren zufall ging als ich ca. ein halbes Jahr dort war der Qualitätsleiter und ich wurde von meinem Chef angesprochen, ob ich mir diese Position zutrauen würde. Ich willigte ein, da ich herausforderungen immer positiv entgegengeblickt habe.
Ende 2008 verkaufte mein Chef diese Firma an ein Konzern und 2009 sind wir Umgezogen mit der Firma und waren nun 60 Mitarbeiter. Da die Verwaltende Personen klein gehalten wurden, war ich nun der Qualitätssicherungsleiter, der Qualitätsmanagementbeauftragte, der Betriebsleiter in der Produktion von 20 Mitarbeitern und habe nebenbei noch Angebote kalkuliert. 10 bis 12 Stundentage waren da keine seltenheit, hat mir aber spaß gemacht.
Jetzt 2011 sind wir wieder umgezogen und haben uns vergrößert auf 130 Mitarbeiter.
Meine Aufgabe ist nun die erfolgreiche zusammenführung aller drei Einzelunternehmungen der Qualitätssicherung in eine Organisationseinheit.
Weiterhin als Hauptaufgabengebiet der Qualitätsmanagementbeauftragte.
Ich führe also zum jetzigen Zeitpunkt die Qualitätssicherung aller drei Unternehmen und helfe noch bei Angebotserstellung aus.
All mein Wissen habe ich mir selbst erarbeitet.
Jetzt zu meinem Problem.
2010 bemerkte ich, dass ich eigentlich nur noch zum Arbeiten lebe. Ich kam nach 10 bis 12 Stunden nach Hause, habe kurz was gegessen und bin danach direkt ins Bett gegangen, da ich sehr erschöpft war.
Ich dachte ok, war auch etwas viel in letzter Zeit und habe versucht kürzer zu treten wo es möglich war.
Ich ging öfters mal nach 8 Stunden nachhause es stellte sich jedoch keine besserung ein.
Ich zog mich zurück, da mir der Antrieb fehlte. Es war nur noch Arbeiten & Schlafen angesagt.
Ein Urlaub brachte keinerlei besserung.
Jetzt, seit ca 10 Wochen habe ich nur noch den gedanken im Kopf, dass ich hier weg muss.
Ich stehe morgens auf und habe keine lust mehr zur Arbeit zu fahren.
Ich mache nur noch Dienst nach vorschrift.
Liege oft nachts wach und grübel über die Arbeit und meine Zukunft nach.
Ich fühle mich körperlich völlig erschöpft, habe ABSOLUT keine Lust mehr zu Arbeiten.
Ansagen der Geschäftsführung nehme ich zwar auf, schaffe es jedoch nicht mehr diese Zeitnah zu realisieren.
Ich kann mich auf der Arbeit nicht mehr konzentrieren und sitze bei Kundenbesuchen oftmals Anteilnahmslos dabei, da ich schwierigkeiten habe, dem Gespräch zu folgen, da zum einen die Konzentration einfach nicht gegeben ist und ich Ingenieuren gegenübersitze, die einfach weitaus mehr über diese Materie wissen als ich.
Ich soll nun eine Six-Sigma Ausbildung machen, um mich in einer höhe mit diesen Leuten zu unterhalten. Das möchte ich aber eigentlich garnicht.
Ich suche zur Zeit nach einer anderen Beschäftigungsmöglichkeit, diese ist jedoch schwer zu realisieren, da ich ´zur Zeit recht viel Geld verdiene, und sich auch ein kleiner Schuldenberg angesammelt hat.
Neuerdings frage ich mich, ob ich ein Gespräch mit der Geschäftsführung suchen sollte, ob die möglichkeit besteht mich intern zu versetzen, damit der Druck den ich tagtäglich ertrage, seie es intern oder vom Kunden nicht mehr ertragen muss?
Zur Zeit weiß ich einfach nicht mehr so recht wies weiter gehen soll.
Was stimmt mit mir nicht?
Was würdet Ihr machen?
Habe ich ein Burn Out?
Über anregende Antworten würde ich mich sehr freuen!
MfG
Hallo misters,
also das was ich da lese ist wirklich sehr viel. Du hast einiges erreicht in den letzten Jahren und ich denke, dies ist nur durch harte Arbeit mit wenig Freizeit geschafft worde.
So wie Du Deine derzeitige Situation beschreibst, besteht schon sehr die Gefahr für ein Burn Out. Ob es dieses schon ist, oder "nur" ein Erschöpfungszustand, kann nur der Arzt genau beurteilen. Und dieses solltest Du schnellsmöglich aufsuchen.
Ein Gespräch mit den Chefs wird sich sicher nicht umgehen lassen, denn auch diese werden merken, dass Dein Arbeitseinsatz und die damit verbundenen Leistungen nachlassen. Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist, kannst nur Du entscheiden, aber machen würde ich es auf jeden Fall
Gruß
Bei mir fing es mit dem Burn Out ähnlich an, jedoch habe ich nicht so schnell gemerkt, dass ich krank war.
Mit Dir ist nichts falsch, Du bist einfach nur ausgebrannt und benötigst dringen Ruhe und Entspannung um wieder zu Kräften zu kommen. Mir hat war damals eine stationäre Therapie von 8 Wochen nötig.
Wie schon gesagt wurde, ist der Weg zum Arzt ganz wichtig. Dieser wird Dich eventuell erst einmal für eine gewisse Zeit krank schreiben damit ein wenig Ruhe einkehrt und er weitere Untersuchungen machen kann.
Der Gedanke um eine interne Versetzung zu bitten ist eine sehr gute Idee, wenn Du dich damit arangieren kannst. Wenn Dir ansonsten jedoch der Posten den Du nun hast gefällt, solltest Du mit dieser Entscheidung auf jeden Fall warten, bis Du wieder fitter bist, denn bei einem Burn Out oder einem psychovegetativen Erschöpfungszustand (die Vorstufe eines Burn Outs) würde Dich auch dieses nicht weiter bringen, ganz im Gegenteil. Du würdest Dir eventuell noch Einreden, dass Du versagt hättest etc. und das würde Dich dann noch weiter runter ziehen.
Ignition
Guten Morgen zusammen,
es war nun so weit!
Alles fing bereits morgens mit dem Weg zur Arbeit an.
Vor 4 Tagen stehe ich wie gewohnt auf und fahre Zur Arbeit. Völlig in Gedanken stelle ich plötzlich fest, dass ich vor einer Ampel stehe die ich noch nie gesehen habe. Nach einer kurzen Orientierungsphase war mir klar, du bist zu früh von der Autobahn gefahren.
Auf der Arbeit angekommen stellte ich fest, dass ich extremste Schwierigkeiten hatte den Gesprächen und Teambesprechungen zu folgen.
Als ich mich vor meinem PC saß stellte ich ein sehr beklemmendes Gefühl fest und selbst die einfachsten Alltäglichen Aufgaben gingen mir nicht mehr von der Hand. In einer späteren Besprechung mit dem Betriebsrat stellte ich eine absolute Gleichgültigkeit fest, die auch dem Betriebsrat auffiel und ich gefragt wurde ob mir das alles am Arsch vorbei ginge.
Ca Eine Stunde später wieder im Büro fragte mich ein Arbeitskollege, was mit mir los sei. Ich bekam Heulkrämpfe. Er sagte sofort als ich Ihm meine Symptome kurz geschildert hatte, fahre sofort zum Arzt, du stehst ja kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Das habe ich auch getan. Mein Hausarzt hat mich diese Woche Krank geschrieben und mir eine Überweisung zum Neurologen gegeben. Der früheste Termin ist jedoch der Ende März. Am Montag soll ich noch einen Termin bei meinem Hausarzt um mich Körperlich durchzuchecken. Jetzt sitze ich bereits ein paar Tage zuhause, aber besser ist es nicht geworden. Ich denke nur an die Firma und kann nicht abschalten oder mich entspannen. Es ist ja auch ein größerer Einschnitt der mich da getroffen hat, da alles so ungewiss ist, wie es auf der Arbeit nun weiter gehen soll. Ein schreckliches Gefühl sage ich Euch.