Hi.
Das es für Betroffene eine ganze Reihe von Möglichkeiten und Unterstützungen bei der Behandlung von Depressionen oder auch einfachen depressiven Phasen gibt, finde ich sehr gut und auch wichtig. Ich überlege nur, ob es solche Unterstützung auch für Angehörige gibt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese auch ganz gewaltig unter dem Krankheitsbild leiden. Wie gehen Angehörige damit um, werden sie auch mitbehandelt in einer Art Gruppen- oder Familientherapie oder müssen sie stillschweigend alles hinnehmen und die eigenen Gedanken mit sich allein ausmachen? Ich denke doch das gerade auch die Angehörigen auch ganz gewaltig unter der Situation gelitten haben oder gar leiden. Oder versteife ich mich da gerade in ein total falsches Bild?
Gruß Julia
Hallo Julia.
Es gibt auch Selbsthilfegruppen für Angehörige. Unter www.Nakos.de sind alle Selbsthilfegruppen Deutschlands aufgelistet und können nach Symptomatik oder auch Region gesucht werden..
Leider ist es aber wirklich so, dass die Angehörigen selber sehr wenig professionelle Unterstützung erhalten. Sie müssten sich dann selber auf den Weg machen nur selten werden diese Kosten dann von den Kassen getragen. Es wird immer noch unterschätzt wie hoch die Belastung für die Angehörigen und auch der Kinder ist, wenn der Partner oder ein Elternteil stark depressiv ist und welche Narben dieses hinterlässt. Nur in wenigen Therapieeinrichtungen gibt es Familienseminare bei denen die Betroffenen sich den Vorwürfen, Fragen und den verletzten Gefühlen der Angehörigen stellen müssen.
Der Erkrankte bekommt alle Unterstützung die er für die Genesung braucht, aber die Familie wird allein gelassen. Es ist aber sehr wichtig das gerade Angehörige nicht schweigen oder sich gar die Schuld für die Erkrankung geben.
Gruß Cintamini