Meine Freundin leidet schon eine ganze Weile unter Depressionen. Woher kommt denn eine Depression? Was kann sie denn selbst dagegen tun, ohne gleich Medikamente nehmen zu müssen? Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit Depressionen und es mit anderen Dingen geschafft dass sie nicht mehr ganz so schlimm sind? Ich möchte ihr gerne helfen. Aber ich kenne mich mit diesem Thema nicht aus.
Da die Depression eine ernste Erkrankung darstellt, sollten Sie stets dem Rat Ihres Arztes bzw. Therapeuten folgen. Es gibt jedoch auch einiges, das Sie für sich selber tun können. Vielleicht können Sie von nachstehenden Ratschlägen profitieren.
Versuchen Sie ...
• sich nicht zu Hause "einzuigeln" und von der Umwelt abzuschotten. Versuchen Sie über das, was Sie bedrückt mit Vertrauenspersonen zu sprechen.
• aktiv zu sein. Gehen Sie aus Ihrer Wohnung, machen Sie Spaziergänge, betätigen Sie sich körperlich, halten Sie sich fit. Sie werden merken, dass Sie dann auch besser schlafen können.
• größeren Alkoholkonsum zu vermeiden. Alkohol kann zwar vorübergehend Ihre Sorgen erleichtern und Sie förmlich ertränken. Dies ist aber nur ein kurzfristiger Effekt und keine Lösung.
• sich optimal zu ernähren, denn Menschen mit starken Depressionen können zu Gewichtsverlust und Vitaminmangel neigen. Frisches Obst und Gemüse sind zu bevorzugen.
• sich vor Augen zu führen, dass die Depression eine sehr häufige Erkrankung ist und dass sie viele andere Menschen überstanden haben. Und warum sollten Sie so viel anders sein, auch wenn dies für Sie jetzt im Moment nicht vorstellbar erscheint.
Im allgemeinen wird eine Depression heute mit Medikamenten, den sogenannten Antidepressiva, behandelt. Antidepressiva sollen das gestörte Gleichgewicht von Überträgerstoffen im Gehirn wieder normalisieren. Es handelt sich bei diesen Medikamenten nicht um Beruhigungsmittel. Sie führen auch nicht zu einer Abhängigkeit, sondern sind eine wirkungsvolle Hilfe, depressive Menschen zu einem normalen Leben zurückzuführen. Auch ein Gespräch über Ihre Gefühle, Ihr Empfinden, kann bei einer Depression helfen. Es verlangt aber Energie und Motivation, die möglichen Ursachen herauszufinden und sich mit ihnen zu befassen. Befindet man sich allerdings noch in einem ausgeprägten Stadium einer Depression, fällt einem aber gerade dies sehr schwer. Oft ist es schwierig, selbst mit engen Freunden über die eigenen Probleme zu sprechen. Hier sind erfahrene Psychotherapeuten, die wirklich zuhören und verstehen können, eine wesentliche Hilfe. Darüber hinaus wird er mit Ihnen zusammen die Gründe Ihrer Depression und die Wege dort heraus erarbeiten.
Es gibt verschiedene Formen und Verläufe der Depression und meist ist die Ursache nicht eine einzige, sondern eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Wichtig ist, dass immer biologische und psychosoziale Faktoren an der Entstehung einer Depression beteiligt sind.
Depression können als einmalige Krankheitsphase („depressive Episode“) auftreten. Kehren diese Episoden wieder, spricht man von einer wiederkehrenden bzw. rezidivierenden Depression. Bei der Dysthymie sind die Symptome weniger stark ausgeprägt, allerdings treten diese mindestens zwei Jahre lang häufig auf. Bei der manisch-depressiven Störung treten zwei gegensätzliche Gefühlszustände auf: Manie (Hochstimmung) und Depression (Niedergestimmtheit) – vergleichbar mit dem Ausspruch „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“.
Neben diesen unterschiedlichen Verläufen gibt es weiterhin verschiedene Formen der Depression, wie beispielsweise die Altersdepression, Depressionen nach der Geburt eines Kindes („postpartpale Depression“) oder die Winterdepression (Saisonal abhängige Depression)
Bei der Angsterkrankung kommt die Depression oftmals vom sozialem Rückzug, der Unfähigkeit Gefühle auszudrücken oder auszuleben. Eine Agoraphobie macht es z.B. dem Menschen fast unmöglich, Orte aufzusuchen, an denen man vorher noch Kraft und Freude tanken konnte. Ein Ausbleiben auf Dauer aber kann eine Depression begünstigen.