Hallo an alle!
Für mein Problem muss ich, denke ich, etwas weiter ausholen.
Ich bin weiblich, 22, leide seit langem an einer Hormonstörung, das ist aber erst vor kurzem diagnostiziert worden. Ich habe zuviel Testosteron und meine Tage nicht mehr bekommen - das hat mein Frauenarzt mit DianeMite behandelt und klappt ganz gut.
Ich bin dennoch oft depressiv, habe Selbstmordgedanken und Angstzustände. Alles neue macht mir Angst, ich traue mir nichts zu, das belastet mich wohl am meisten.
Am 15. Januar verliere ich meinen Job und noch ist nichts Neues in Aussicht. Ich denke daran, mir etwas auf der Basis von Teilzeit oder geringfügig zu suchen und dann im Herbst mit dem Studium zu beginnen. Ich würde gerne Archäologie studieren, das wollte ich schon immer.
Doch das Studium schreckt mich total ab, es schaut alles kompliziert aus, der Weg, den ich zur Uni zurücklegen muss ist lang und die Stadt ist fremd.
Ich habe jetzt schon richtige Panikattacken, wenn ich daran denke, aber ich möchte unbedingt studieren, da alles, das mir beruflich gefallen würde, nur durch ein Studium erreicht werden kann. Ich habe Angst, dass ich dann im letzten Moment zurückschrecke und es doch nicht tue und das belastet mich psychisch sehr. Inzwischen habe ich schon jede Nacht Alpträume, obwohl es wirklich noch lange Zeit hin ist.
Meine Selbstzweifel und Minderwertigkeitskomplexe stehen mir einfach immer im Weg und alles was ich tue, ist von Zweifeln und Angst überschattet.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich mit diesem geistigen Zustand mein Leben irgendwie auf die Reihe bekommen soll.
Ein Psychotherapheut ist extrem kostspielig, vor allem für jemanden, der arbeitslos ist, und das wäre wirklich die allerletzte Anlaufstelle. Ich glaube ich brauche einfach mal jemandem der mir etwas gut zuspricht, denn ich habe meine Freunde verloren, weil ich nicht mehr so viel rausgehe, und meine Eltern sind da keine große Hilfe, da sie mit extremem Mobbing in meiner Kindheit wegen meinem Gewicht, mitunter gewichtige Schuld an meinem Knacks tragen.
Im Moment bin ich einfach total fertig, wenn ich mir alles vor Augen führe: Übergewicht (aber ich bin fleißig am Abnehmen und es geht auch recht gut), kein Job, Angst vor der Zukunft, die ich immer wollte, keine Freunde, Selbstzweifel, Panikattacken, Depressionen, PCO (hormonelle Erkrankung, die es mir vllt. sogar versagt Kinder zu bekommen, was ich mir über alles wünsche), verstärkte Körperbehaarung (im Gesicht, Schenkel), Single und grade auch total verheult.
Ist das nicht einfach auch zu viel für einen Jugendlichen? Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin ein absoluter Pechvogel. 🙁
Hallo Anne,
Dein Leidensweg bisher ist echt nicht ohne, und ich kann sehr gut verstehen, dass Du fertig bist.
Dein Seelischer Zustand ist aber nicht zu unterschätzen und ich kann Dir nur ganz dringend dazu raten, einen Arzt aufzusuchen.
Ich weiß zwar nicht, wer Dir erzählt hat, dass ein Psychotherapeut etwas kostet, aber das stimmt nicht ganz.
Es gibt Behandlungen, welche nicht alle gesetzlichen Krankenkassenübernehmen, aber das sind vereinzelte Sachen wie z.b. Hypnose oder auch Akkupunktur. Gesprächstherapie mit allem was dazu gehört, wird von den Kassen übernommen, solange Du zu einem zugelassenen Arzt gehst.
Lass Dich da am Besten von Deinem Arzt (oder auch Gyn) beraten, denn mit 22 hast Du noch das ganze Leben vor Dir auch wenn Du im Moment da etwas anders drüber denkst.
Ich habe selber lange Zeit mit Depressionen zu kämpfen gehabt und war sogar in einer Therapie. All das hat die Krankenkasse gezahlt, also wage den ersten Schritt und hole Dir Hilfe!
Gruß und alles Gute
Franzi
Auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt
-chinesische Weisheit-