Hey Leute,
ich hab gerade einen spannenden Artikel in der Presse entdeckt über den ich gerne mit euch diskutieren wollte. Darin beschreibt der Lernexperte Gerald Hüther wie Erwachsene sich fortbilden und warum die Universitäten dabei so einiges vermasseln. Er spricht zwar über Österreich im konkreten, aber denke kaum, dass das in Deutschland besser wäre.
Interessant war, dass er die Notwendigkeit aufzeigt sich den Nutzen einer Zusatzausbildung deutlich zu machen - das nicht nur in beruflicher Hinsicht. Lustig, da könnte sich die Uni vielleicht echt etwas abschauen. Also mir hat kaum ein Uniprofessor klar gemacht, wie mir die Vorlesung am Arbeitsmarkt helfen wird. Aber vermutlich hat ers ja selber nicht gewusst 😮
Was den Stress betrifft: wir sollten uns klar sein, wofür wir etwas lernen. Wie wir das ganze später anwenden können. Das wäre ein positiver Stress, mit dem wir uns freuen das ganze auch später anwenden zu können. Schlechter Stress ist der, mit dem wir nur die Prüfungsnote vor Augen haben und dann möglichst rasch dort ankommen wollen.
Hier der Artikel:
lg Tom
Hochschulen sind wie unsere Schulen keine Schulen sondern Lehrplanvollzugsanstalten.
Auch an Hochschulen wird unterrichtet.
Unterricht rcihtet nach unten.
Da will keiner hin.
Wäre doch ein Wunder, wenn das keinen Stress macht.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer benutze ich ein Herkunftswörterbuch.
LERNEN - von germ. "laisti = die Fährte" - bedeutet: Färhten des Lebens folgen, eigene Erfahrungen sammeln.
FÄHRTEN haben SOG-Wirkung.
SOG zieht nach vorn.
Da will jeder hin.
Und Stress löst sich auf.
LERNEN ist etwas vollkommen anderes als UNTERRICHTET WERDEN.
Im Grunde hat jeder die Wahl.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
Lernen in Schulen und an Unis läuft leider tatsächlich oft falsch ab. @ Tom: Das wusste ich bei manchen Vorlesungen genauswenig (und weiß es bis heute nicht) - außer einem Wissenszuwachs hat es mir oft gar nichts gebracht.
Mehr Praxis finde ich wichtig, mehr direktes Ansprechen der Studenten und Schüler, mehr Teamwork (ohne die Autorität der Lehrperson zu untergraben). Vor allem Fächer wie Chemie, Biologie und Physik sind ohne Experimente für die meisten Jugendlichen langweilig, weil zu theoretisch, und auch in anderen Fächern ist es machbar, etwas "Angreifbares" zu präsentieren, das im Anschluss (oder davor) erklärt wird.
Eine sehr gute Freundin hat eine Ausbildung zur Volksschullehrerin gemacht und obwohl die Pädagogik-Schule Ahnung vom Unterrichten haben sollte, wusste sie oft nicht, wie sie was wann wo erledigen sollte. Die "Lehrer" haben schlecht erklärt, wissenschaftliches Arbeiten wurde verlangt und nie durchgenommen. Eine der schlechtesten Schulen, von denen ich je gehört habe - und dort werden Lehrer ausgebildet! Ein Armutszeugnis.
Es geht ja gar nicht um Wissenszuwachs.
Es geht allenfalls um Erkenntniszuwachs.
WISSEN - von griech "idein" (die Idee) und lat. "videre" (die Vision) - bedeutet SEHEN und ist eine angeborene FÄHIGKEIT.
Was wir mit "Wissen" fälschlicherweise gleichsetzen ist gespeicherte Information.
Das ist noch nicht einmal gespeicherte Kenntnis und Erkenntnis.
Unser Unterrichtungssytem zerstört im Grunde die originale Fähigkeit des WISSENs.
Es speist dich schon ab der 1.Klasse immer nur mit INFORMATIONEN ab, um dich IN eine bestimmte FORM zu bringen.
Die hat nur wenig mit DIR zu tun.
Die ist auf das ausgerichtet, was man von dir will und wie man dich haben will.
Man bringt dir etwas bei, damit du dich einübst, Beigebrachtes routinemäßig anzunehmen, ohne es zu überprüfen.
Man unterrichtet dich, damit du dich daran gewöhnst, unterrichtet zu werden und dich nach den vermittelten Nachrichten zu richten.
Du sollst willig sein, damit Du dich daran gewöhnst, zu wollen, was man von dir will.
Unterricht richtet seit Jahrhunderten nach unten - da will man dich offenbar haben.
Da will keiner hin - da müssen bei uns (fast) alle hin.
Im Unterricht übst du unten ein, dich nach denen oben zu richten.
In der neuen Ich-kann-Schule wird man nicht unterrichtet.
Dort darf jeder LERNEN, auch der Lehrer.
LERNEN = Fährten des Lebens folgen, eigene Erfahrungen sammeln.
FÄHRTEN haben SOG-Wirkung.
Wenn dich das auf den Lebensfährten Entdeckte so fasziniert, dass andere neugierig werden und dir von sich aus folgen wollen, bist du LEHRER - auch wenn du erst 6 Jahre alt bist.
Lehrer sein heißt: ein mitreißendes Vorbild für Lernen geben.
Lernen zieht nach vorne - da wollen alle hin.
Und da kommst du hin, wenn du dich vom Unterrichtssystem abnabelst und dein Persönlichkeitswachstum in einem echten Lernsystem vollziehst.
Das geht durchaus selbständig.
Und es geht auch in der Schule bzw. dann geht das, was wir Schule nennen, auch.
Ich freue mich auf deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe