Vor gut 3 Monaten war ich Zeuge und auch Ersthelfer bei einem schweren Autounfall, bei dem neben alle Insassen des Unfallfahrzeuges ums Leben kamen. Ich war in meinem eigenem PKW unterwegs als ich sah, wie der der Wagen von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte. Ich leistete erste Hilfe so gut ich konnte und konnte die Beifahrerin sowie das Kind aus dem Auto holen. Die Feuerwehr musste allerdings den Fahrer förmlich aus dem Autowrack schneiden.
Seit diesem Vorfall kann ich Nachts so gut wie nie ohne Medikamente einschlafen und bin nicht mehr so belastbar wie vor dem Unfall. Selbst das Autofahren ist für mich zur Angstpartie geworden, und das obwohl ich nebenberuflich noch Taxi fahre.
Ist dieser Stress den ich empfinde eine Folge der Ereignisse und legt es sich wieder oder woran kann es liegen?
Hallo Nobody,
Ihrer Beschreibung der Probleme und der Symptome, die Sie nach dem Unfall und der Erlebnissen deuten auf eine Posttraumatische Belastungsstörung oder auch den Posttraumatischen Stress hin. Dieser Entsteht als verzögerte Reaktion des Körpers auf ein besonders belastendes Ereignis oder eine Situation, wie Sie sie als Ersthelfer beim Unfall erlebt haben, besonders dann, wenn über die Erlebnisse und die Gefühle die erlebt wurden nicht gesprochen wurde- man also versucht damit alleine klar zu kommen. Da Sie die Folgen des Unfalls und die Probleme schon seit längerer Zeit mit sich tragen, ist nicht mehr von einer Akuten Störung sondern eher von von einer Chronifizierung des Posttraumatischen Stresses auszugehen. Der nächste Schritt für Sie sollte sein, den Hausarzt aufzusuchen und ihm die Symptome und vor allem die Ursache dafür zu erzählen. Er wird dann die dementsprechenden Hilfen wie zum Beispiel Gesprächs oder gar Traumetherapie anlaufen lassen, welche bei Bedarf auch medikamentös unterstützt werden.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und vor allem Gute Besserung
Acvini