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Mentaltechnik gegen Stress: The Work of Byron Katie

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(@kerstin)
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Ich wende seit 1,5 Jahren die Methode The Work of Byron Katie an. Mir hilft das sehr, Stress zu reduzieren. Bei The Work geht es darum, die eigenen stressvollen Gedanken zu überprüfen. Die Methode ist sehr einfach und besteht aus vier Fragen, worauf ich später zurückkomme.
Dieser Spruch bringt es auf den Punkt: „Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“ (Epiktet)
Wir alle haben viele Überzeugungen und glauben oft, was wir denken. Dadurch bilden sich mit der Zeit Wahrnehmungsfilter, die unsere Fähigkeit wahrzunehmen einschränken. Ein Beispiel: Wenn ich zum Beispiel glaube, mein Vater sollte weniger arbeiten, dann ist das eine Überzeugung, die Stress verursachen kann. Ich sehe dann vor allem, wo es stimmt, wo ich recht habe, dass er weniger arbeiten sollte. Mein Verstand fokussiert sich vor allem auf die "Beweise", und ich werde vor allem sehen, wann er wo zu viel arbeitet. Alles andere wird ausgeblendet.

Jetzt untersuche ich diese Überzeugung mit The Work.
Hier kommen nun die vier Fragen ins Spiel.
Mein Vater sollte weniger arbeiten.
1. Ist das wahr?
Ja.
2. Kann ich absolut sicher wissen, dass das wahr ist?
Ja.
3. Wie reagiere ich, was passiert, wenn ich glaube er sollte weniger arbeiten?
Ich kritisiere ihn. Das fühlt sich nicht friedlich an. Ich sehe ihn in einem negativen Licht und meine zu glauben, was besser für ihn sei. Das ist anstrengend. ...
4. Wer wäre ich ohne den Gedanken?
Ich wäre entspannt, würde ihn sehen, was er macht oder nicht macht, könnte sehen, wie liebevoll er der Familie gegenüber ist. Ich wäre frei, vor allem im Umgang mit ihm.

Nach der Befragung spiele ich mit dem gedanklichen Konzept und kehre es um. Das ist wie Yoga für unseren Verstand. Wir stretchen den Verstand - heraus aus der Komfortzone - und schauen uns Seiten an, die wir vielleicht lange nicht mehr oder noch nie bewusst gesehen haben.
Die erste Umkehrung ist die Umkehrung ins Gegenteil:
1. Mein Vater sollte nicht weniger arbeiten.
Jetzt lasse ich das Konzept wirken und schaue, wie das auch wahr oder wahrer ist als der ursprüngliche Gedanke.
Dafür suche ich drei Beispiele, die mich wirklich überzeugen.
Ja, das ist auch wahr.
Erstes Beispiel:
Er sollte nicht weniger arbeiten, weil er es nicht tut. Er macht das offensichtlich gern und es macht ihm Spaß.
Zweites Beispiel:
Er bewegt sich bei der Arbeit und ist kreativ. Wenn er nicht arbeitet, sitzt er viel im Sessel und schaut fern.
Drittes Beispiel:
Es zwingt ihn niemand, zu arbeiten. Daher möchte er es anscheinend. Und dann möchte ich das auch.

Die zweite Umkehrung besteht darin, den Gedanken zu mir selbst umzudrehen.
Aus „Er sollte weniger arbeiten“ wird „Ich sollte weniger arbeiten“.
Hm, ja, das fühlt sich sogar wahrer an.
Erstes Beispiel:
Ich habe im letzten Jahr keinen richtigen Urlaub gemacht.
Zweites Beispiel:
Ich arbeite oft noch abends um 20:00 Uhr.
Drittes Beispiel:
Ich sollte vor allem wenn ich mit meiner Familie zusammen bin, wirklich anwesend sein, und nicht an meine Arbeit denken.
Es gibt noch weitere Umkehrungen und als Beispiel soll das genügen.

Das Gute an The Work ist, man kann es allein machen, jederzeit, überall und es ist kostenfrei 😀
Ich brauche nur einen Zettel, einen Stift und Mut, wirklich die Wahrheit wissen zu wollen.

Ich persönlich lasse mich allerdings lieber von einer anderen Person begleiten. Das heisst, eine andere Person stellt mir die Fragen und hilft mir dabei, im Prozess zu bleiben und nicht auszusteigen. Es gibt immer mehr Menschen, die The Work anwenden und mit anderen teilen. In Berlin gibt es sogar einen Verband für The Work of Byron Katie e.V..

Kennengelernt habe ich die Methode auf Mallorca bei Ralf Giesen. Dort habe ich ein Seminar mit dem Namen „Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben“ besucht. Und auch das ist faszinierend. Durch The Work hat sich mein Blick auf meine Kindheit radikal geändert. An Stelle von Vorwürfen und Bedauern sind echte Dankbarkeit und Liebe getreten. Diese Woche hat mich so nachhhaltig verändert, dass ich dran geblieben bin.

Ich freue mich, wenn ich Dir etwas Neues erzählen konnte, was vielleicht auch Dir hilft, Deinen Stress zu reduzieren. Viel Spaß damit.

Herzliche Grüße

Kerstin

 
Veröffentlicht : 02/02/2011 8:09 pm
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